Wie kann Gott das alles zulassen? Warum ist Glück und Leid so ungerecht verteilt? Warum geht es bösen Menschen so gut und guten Menschen so schlecht?

[columns count=“2″ gap=“2em“]Keine Frage wird so oft gestellt wie diese – bei Krankenbesuchen, bei Trauergesprächen, im Glaubenskurs. Nach der Flutkatastrophe 2005 in Rumänien titelte BILD: „Wie kann er das zulassen?“

Mit dieser Frage kommen wir Menschen einfach nicht zu Rande. Jemand sagte: Sie ist wie ein Brummkreisel in unserem Kopf, der von jedem Unglücksfall erneut in Schwung gebracht wird und zu kreisen anfängt.

Manche haben Antworten gefunden. Der Kabarettist Dieter Hildebrandt: „Der Gott, der Auschwitz und Buchenwald zulässt, ist für mich unvorstellbar. Oder der Teufel.“

Udo Lattek, ehemals Trainer von Bayern München, als sein Sohn mit 15 Jahren starb: „Mit einem Gott, der unschuldige Menschen so leiden lässt, möchte ich nichts mehr zu tun haben.“

Es ist nun beileibe nicht so, als hätten diese Frage nur Menschen, die mit Gott nichts anfangen können.  Die Bibel  ist voll von Menschen, die diese Frage stellen und sich bitter darüber beklagen. Die Frage treibt um. Nicht nur Sie!

Die Bibel gibt Antworten. Keine einfachen und ich weiß nicht, ob sie ihnen gefallen werden.

1. Das geht dich einen feuchten Kehricht an! 

„Ja, lieber Mensch“, steht in Römer 9, „wer bist du denn, dass du Gott zur Rechenschaft ziehen willst?“ Die Bibel sagt, dass das eine ungeheure Anmaßung ist, wenn ein Mensch Gott auf die Anklagebank setzt und sagt: Nun rechtfertige dich mal schön.

Wenn Gott der Schöpfer von Himmel und der Erde ist, dann hat er alles Recht der Welt zu tun, was er will, und zwar ohne unser Einverständnis.

Er hat das Recht lieb und nett zu sein, wann er will. Er hat das Recht zornig und böse zu sein, wann er will. Er könnte diese Welt mit allem, was darauf ist, mit einem Fingerschnipsen ins Jenseits befördern. Er kann das machen, weil er Gott ist und allmächtig und gewaltig und es nichts gibt, was ihn hindern könnte.

2. Warum gibt es überhaupt Leid?

Die Bibel beschreibt Leid als eine Folge der Trennung des Menschen von Gott. Sobald der Mensch nicht mehr in unmittelbarer Nähe und Abhängigkeit von Gott lebt, erlebt er das Leben als Feind: Die Natur, die Tiere, die Menschen, ja, sogar die engsten Familienangehörigen werden zu Feinden.

Wieso hat Gott es so weit kommen lassen?

Er hat dem Menschen die Freiheit gegeben, selbst zu entscheiden, ob er in dieser Nähe und Abhängigkeit leben will.

Gott will, dass Menschen ihm freiwillig ihr Herz schenken. Er hat uns geschaffen als  mündige Gegenüber mit der Freiheit, unser Leben selbst zu gestalten, uns zu binden, an wen wir wollen, uns zu lösen, von wem wir wollen. Auch von ihm. Die Freiheit haben wir. Diese Unabhängigkeit ist der Ursprung des Leides.

Die Welt, in der wir leben, ist eine Welt, die sich gegen Gott entschieden hat. Sie ist voller Menschen, die diese Freiheit missbrauchen, und gott-los leben. Die Bibel sagt: Darum gibt es Leid.

3. Warum leiden dann Christen ebenso wie Nichtchristen? 

Das ist die Frage, die ich nicht beantworten kann. Es gibt eklige Zeitgenossen, die ihr Leben lang anderen Leuten Leid zufügen, nie krank werden und nach 100 Jahren angenehm und ohne Schmerzen im Schlaf sterben. Und es gibt Christen, die von ganzem Herzen Jesus nachfolgen, Gutes tun, aber ein Fuder an Leid erleben, dass man an Gott irre werden könnte.

Ich denke an Bodelschwingh oder auch an Paul Gerhard. Beide haben innerhalb kurzer Zeit vier Kinder und die Ehefrau sterben sehen. Ich denke an Dietrich Bonhoeffer, der mit 36 Jahren von den Nazis an den Galgen gehängt wurde. Ich denke an meine Oma, die drei Jungens und ihren Mann im Krieg verloren hat. Alles Menschen, die von Herzen Jesus nachgefolgt sind.

Zu Jesus wird einmal ein blinder Junge gebracht (Joh. 9). Seine Jünger fragen: „Warum muss dieser Junge so leiden? Wer ist eigentlich schuld daran? Er selbst oder seine Eltern?“ Jesus sagt: „Keiner ist schuld daran. Er ist blind, damit Gottes Möglichkeiten bei ihm sichtbar werden können.“ Das ist die einzige Antwort, die wir auf unsere Fragen bekommen.

4. Nicht warum, sondern wozu?

Christen werden vom Leid ebenso getroffen wie Nichtchristen. Aber etwas ist bei ihnen anders. Gott nutzt das Leid und das Böse für seine Zwecke. Nämlich so, dass es bei mir – letztendlich – irgendetwas Gutes bewirken muss. Gott kann aus dem Sinnlosen, was sie erleben, etwas machen, was in irgendeiner Hinsicht zum Segen wird.

Uwe Holmer ist der Pastor, der 1990 dem Ehepaar Honecker Asyl im Pfarrhaus in Lobetal gewährte.

Er hat miterlebt, wie ein junger Polizist mit 22 Jahren an Tbc erkrankte. 14 Tage vor seinem Tod wurde er Christ und sagte: „Uwe, ich muss Gott wohl dankbar sein, dass ich so krank geworden bin, sonst hätte ich meinen Glauben nie wieder gefunden.“ Bis zu seinem Tod hat er nichts anderes getan als die Bibel zu lesen und ist mit der Bibel in der Hand gestorben.

Schleusen sind dazu da, um Flüsse mit großen Höhenunterschieden schiffbar zu machen. Damit das Schiff sie passieren kann, fährt es in dieses enge Gebilde hinein. Dann werden die Tore geschlossen und man hockt zwischen den nassen, dunklen Mauern und wartet. Nichts scheint sich zu tun, bis man plötzlich bemerkt, dass die Mauern immer niedriger werden, weil das einlaufende Wasser das Schiff allmählich hebt. Und dann irgendwann sieht man über die engen Mauern hinweg: Die Tore vorne öffnen sich, die Fahrt geht weiter.

So benutzt Gott Leid. Er lässt uns nicht darin kaputtgehen, sondern er benutzt es, um mit uns weiterzugehen auf seinem Weg, mit seinem Plan, zu seinem Ziel.

Manchmal merken wir das sehr schnell: Ach, dazu war das gut!

Vieles werden wir nie verstehen. Nicht hier und nicht jetzt!

Aber vertrauen, dass Gott sich bei allem, was er in unserem Leben zulässt, etwas denkt und etwas bezweckt, das können wir versuchen zu lernen und zu trainieren.

„Lebenskrisen“, so las ich „sind Gelegenheiten zur inneren Erneuerung“.

„Schleusenkammern sind Reifekammern. Wir brauchen diesen Stillstand, damit unser Lebensschiff auf einem anderen Niveau weiterfahren kann“. (Aufatmen 4/2004/40)

Wenn sie jetzt gerade in so einer Schleuse sitzen: Versuchen sie zu sehen, dass Gott gerade jetzt einen neuen Weg mit ihnen gehen will. Danken sie Gott jetzt schon dafür, dass dieser Weg kommt, auch wenn sie ihn nicht sehen.

Gabi Beuscher[/columns]

 

Vor einigen Wochen stieß ich bei YouTube zufällig auf ein Video über Nick Vujicic. Ich habe beim Anschauen einen kurzen Moment gebraucht, bis mir auffiel, dass der Mann tatsächlich keine Arme und keine Beine hat. 

In dem Video spielt er Fussball, springt vom 3-Meter-Turm ins Wasser und schwimmt, und macht lauter verrückte Sachen, die fast unglaublich sind mit so einer Behinderung. Am stärksten hat mich seine ausserordentlich positive Einstellung zum Leben beeindruckt. Kurz darauf erfuhr ich dann, dass er ein Buch geschrieben hat mit dem Titel: „Mein Leben ohne Limits“.

In dem Buch beschreibt Nick sehr authentisch, wie er als Kind mit dieser Behinderung aufgewachsen ist und welche tiefen Krisen bis hin zum Selbstmordversuch er durchlebt hat. Trotz aller Schwierigkeiten hat er zu einem starken Glauben an Gottes Güte für sein Leben gefunden. Ihm wurde irgendwann klar, dass die Behinderung der Ausgangspunkt für seine Berufung ist, die darin besteh, viele viele Menschen in verschiedensten Ländern zu ermutigen und ihnen von Gott und Seinen Möglichkeiten zu erzählen. Ein zentraler Aspekt seiner Botschaft ist: Such dir das Leben aus, das du führen willst und dann arbeite darauf hin. Lerne die Ängste, die dich daran hindern, wahrzunehmen und zu überwinden.

Nick hat eine geradezu extrem ansteckende Lebensfreude und Begeisterung und er berichtet sehr überzeugend davon, wie er mit Gottes Hilfe zu diesem „unverschämt guten Leben“ gefunden hat. Ein sehr bewegendes Buch mit starken Ermutigungs-Impulsen, die man immer brauchen kann, egal ob es aktuell Krisen gibt oder alles glatt läuft.

Gerd Reschke

 

Das Kaffee Kelz feiert Geburtstag! Vor genau 10 Jahren startete der monatliche Nachmittagstreff für Senioren und vereinte die bis dahin bestehenden kleineren Gruppen. 

[columns count=“2″]Donnerstagnachmittag, 9. Oktober 2003: Reges Treiben im Gemeindehaus: die Tische im Saal sind festlich gedeckt, es duftet nach Kaffee, Kuchen werden angeschnitten. Gabi Beuscher und Christiane Hambsch, unterstützt von einem großen Helferteam, erwarten freudig gespannt die ca. 70 geladenen Gäste zum ersten Kaffee Kelz Nachmittag! Die beiden Pfarrerinnen, die bis dahin die Frauenhilfen in Kelzenberg, Liedberg und Hoppers und den Mütterkreis geleitet hatten, haben dieses völlig neue Konzept entwickelt, um alle Kreise unter einem Dach zu vereinen. Wie würde das neue Angebot angenommen werden? Verständlicherweise fiel den Teilnehmern der Abschied von den alt vertrauten Gruppen nicht leicht. Auch die Senioren erinnern sich bestimmt an diesen aufregenden Tag damals! Und zur Freude aller zeigte sich schon bei diesem ersten Treffen, dass bei den älteren Damen die Freude über die liebevoll und aufwendig gestalteten Nachmittage den „Abschiedsschmerz“ überwog!

Wohlfühlen und von Gott hören

Seitdem heißt es einmal monatlich: Zeit für Kaffee Kelz! Die Nachmittage stehen jeweils unter einem bestimmten Thema und werden von dem Team mit viel Musik und Kreativität abwechslungsreich gestaltet. Allen Mitarbeiterinnen ist es wichtig, dass sich die Gäste in der Gemeinde wohl fühlen und Gottes Botschaft hören. Jede begleitet einen Gruppentisch, dadurch entsteht eine sehr persönliche Atmosphäre.

Besondere Höhepunkte im Jahr sind die Adventfeier und der Ausflug im Sommer, der uns mit einem Reisebus zu einem Ziel in der näheren Umgebung bringt. Das ist jedes Mal ein ganz besonderer Nachmittag, den wir in fröhlicher Gemeinschaft verbringen!

Die ersten beiden Jahre wurde das Kaffee Kelz von Gabi Beuscher geleitet, später von Christiane Hambsch. Beide mussten sich wegen anderer Aufgaben leider aus der Leitung zurückziehen, sind aber dem Kaffee Kelz bis heute sehr verbunden. Sie haben die Verantwortung nun ganz den ehrenamtlichen Mitarbeitern übertragen: zunächst in die Hände von Carmen Kuhl als Teamleiterin, die heute Presbyterin ist. Heute wird das 9-köpfige Team von Melanie Scherrers und mir, Birgit Haferkamp, geleitet. Gemeinsam bereiten wir das Thema des Nachmittags vor, kümmern uns um Musik, Dekoration, kreative Beiträge und anderes. Der geistliche Teil an den Kaffee Kelz – Nachmittagen wird meist von einem Theologen übernommen. So freuen sich die Senioren über die Besuche von Frau Hambsch und unserem Pfarrerehepaar, aber auch andere Gäste, z.T. Pfarrer im Ruhestand, gehören mittlerweile zu den regelmäßigen Besuchern. Auch das Team hat sich im Laufe der Zeit verändert, so sind einige Mitarbeiter dazu gekommen, andere haben wegen neuer Aufgaben gewechselt.  Aber niemals geht man so ganz und es bleibt die herzliche Verbundenheit mit den älteren Leuten, zu denen natürlich über die Jahre enge Beziehungen entstanden sind.

Nach 10 Jahren ist das Kaffee Kelz nicht mehr ganz so groß wie zu Anfang. Aus Krankheits- oder Altersgründen mussten wir uns von einigen verabschieden. Von den heute ca. 50 Teilnehmern ist der größte Teil seit dem ersten Tag dabei. Auch gehören inzwischen, wenn auch wenige, Männer dazu! Der jüngste ist 63, die älteste Teilnehmerin 92 Jahre alt! Und wir freuen uns, dass auch immer wieder neue dazu kommen, die die Gruppe bereichern. So wird die Geschichte von Kaffee Kelz weiter geschrieben. Herzliche Einladung allen, die sich alt oder jung genug fühlen, dazu zu kommen! Ein Infoblatt mit den aktuellen Terminen und Kontaktdaten liegt im Gemeindehaus aus.

Wir danken Gott, dass er das Kaffee Kelz bisher so reichlich gesegnet hat! Wir danken allen, die das Kaffee Kelz bisher als Mitarbeiter, als Referent, als Küster oder als Fahrdienst unterstützt haben! Und wir sind gespannt, wie es weiter geht…[/columns]

Birigt Haferkamp

 

„Gott nahe zu sein ist mein Glück“ (Ps. 73,28) ist die Jahreslosung für 2014. Angesichts der Härten und Herausforderungen des Lebens ist das eine gewagte Aussage des Psalmisten. Er hat die Basis, auf der der Glaube steht, verstanden: Gott ist ein liebender Gott, der uns eine Kraftquelle sein will. Warum zapfen wir sie so wenig an? Wie geht das überhaupt? Wie machen das andere Leute? 

Lange Jahre war ich einer von den Heiligabendchristen, sprich, im Gottesdienst war ich wenn überhaupt Heiligabend und meist nicht mal das. Ja, ich habe irgendwie geglaubt (macht sich ja nett als Netz und doppelter Boden), aber mit meinem Alltag hatte das nichts zu tun. Ich habe mich mit meiner Kraft durchs Leben gewurstelt, gekämpft und treiben lassen. Als ich vor zehn Jahren bewusst Christ wurde, war zunächst der größte Horror (Angst vor Kontrollverlust) und dann die größte Erleichterung für mich: Nicht ich sitze auf dem Thron meines Lebens, sondern Jesus. Da ist jemand, der mich bedingungslos liebt und den Weg mit mir gehen will.

 „Und ich werde euch annehmen und werde euch Vater sein, und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige.“ 2. Kor. 6,18

Mit dem Vaterbild konnte ich leben. Väter wollen, dass ihre Kinder sich entwickeln, selbständig denken, ihr Ding finden und machen. Aber ich kann in engem Kontakt zum Vater leben und das tut mir und den Leuten in meinem Umfeld gut. Ich kann meine Sorgen, Verfehlungen, den ganzen Mist an ihn abgeben und mit leichterer Seele durch mein Leben gehen. Und ich kann ihm danken, für all das Tolle, das ich erleben darf.

 „Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert.“ 2. Kor., 4,16

Kraft und Erneuerung durch Nähe – was für eine Zusage.

Wie geht das jedoch praktisch?

Wie komme ich in Kontakt mit Gott? Die Bibel verspricht uns, dass er sich von uns finden lässt, wenn wir ihn suchen: „Dort werdet ihr dann den Herrn, euren Gott, suchen, und er wird sich von euch finden lassen, wenn ihr euch ihm mit ganzem Herzen und mit allen Kräften zuwendet.“

Der Zugang zu Gott ist bei allen Leuten individuell unterschiedlich. Manche erleben Gott in der Natur, im Dialog mit ihm, sprich, beim Beten, in der Gemeinschaft mit anderen Glaubenden, beim Joggen, in der Musik etc. Bei mir als Philologin ist das ganz klar beim Bibellesen. Es ist sozusagen mein Türöffner zu Gott. Ich liebe und brauche es, in der Bibel zu sehen, welchen Weg Gott mit seinen Menschen gegangen ist, welche Zusagen er uns macht. Es verblüfft mich immer wieder, dass er ganz normale Leute – ja, oft sogar Looser – in seinen Dienst genommen hat und Gutes durch sie tut. Ich finde die Bibel auch nach zehn Jahren noch grandios und sie wird mir nicht langweilig, weil ich immer wieder neue Dinge und Aspekte entdecke oder Geschichten aus einem anderen Blickwinkel betrachte.

Und welchen Zugang haben Sie?

In einem unserer Lieder heißt es so schön: „Bei Dir bin ich geborgen, still wie ein Kind“. Egal, wie das „Tagesgeschäft“ läuft und egal, was das Leben an Mist austeilt. Bei Gott kann ich jederzeit ausruhen und auftanken. Was für ein Geschenk!

Kirstin Rappmund-Gerwers

 

Im Beten liegt eine ungeheure Lebenskraft. Die möchten wir in unserer Gemeinde mehr und mehr entdecken. Und deshalb freuen wir uns darüber, dass bei uns in so viel verschiedenen Formen und Arten gebetet wird. Eine große Rolle spielt dabei das „Beten für Andere“ – in einer Gemeinde, die Leben teilen möchte, beten die Menschen auch füreinander. 

Neben allem, was da persönlich läuft, gibt es bei uns drei „offizielle“ Angebote:

Zwei Gebetsteams treffen sich regelmäßig und tragen Anliegen vor Jesus Christus, die ihnen genannt werden – gerne per Mail: gebetsanliegen@kirchekelzenberg.de.

An jedem zweiten und vierten Sonntag besteht nach dem Gottesdienst die Möglichkeit, mit einem anderen Menschen in der Kirche zu beten bzw. für sich beten zu lassen. Sprechen sie dann jemand an, der ein entsprechendes Schildchen an der Brust trägt. 

Wenn sie krank sind, können sie gerne Pfarrer/in, Presbyter/in oder auch Christen aus diesem Team zu sich nach Hause bitten, damit sie dort für sie beten und sie segnen. Alle Telefonnummern finden sie auf Seite 17. Ansprechpartnerin für das Gebetsteam ist die Presbyterin Katrin Panten.

Sie bezweifeln, dass das „hilft“?

O.K., sie haben zwei Möglichkeiten: Sie zweifeln – und lassen es bleiben. Oder: Sie zweifeln – und probieren es aus.

Wenn sie selbst beten, wenn sie für sich beten lassen, wenn sie bitten, dass für sie gebetet wird, dann bringen sie ihre Persönlichkeit bewusst bei Gott ins Spiel.

Und vielleicht machen sie dabei ja Erfahrungen, die ihren Horizont erweitern und ihr Leben verändern.

Wenn sie zu so etwas Mut haben, dann – siehe oben – melden sie sich gerne!

Bodo Beuscher

Bibel Liga

Was uns motiviert

Stell Dir vor: Jeder Mensch, weltweit, könnte in seiner eigenen Bibel lesen. Stell Dir vor: Jeder Mensch, weltweit, fände vor Ort eine christliche Gemeinde. Stell Dir vor: Junge Menschen, hier bei uns, würden scharenweise in der Bibel lesen. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Vorstellungen keine unrealistischen Träume bleiben. Gottes Wort für alle. Lesen. Erkennen. Leben.

Warum liegt der Schwerpunkt der Bibel Liga Mission auf der Bibelverbreitung?

Wir sind davon überzeugt, dass jeder einzelne Mensch durch Bibellesen verändert werden kann.

Was tut die Bibel Liga?

Wir ermutigen jeden, die Bibel zu lesen, das Wort zu Herzen zu nehmen und gemeinsam mit anderen das Leben danach auszurichten.

Wie arbeitet die Bibel Liga?

Wir versorgen einheimische Gemeinden mit Bibeln und Schulungsmaterial, damit sie ihr Umfeld verändern können. Mit dem Evangelium.

Lust auf ein Abenteuer? Das Jahresthema 2014 der Kirche Kelzenberg lautet: Persönlich wachsen. Wie könnte man besser persönlich wachsen als mit Gottes Wort? Eine Aktion ist das Lesen der kompletten Bibel in einem Jahr.

Wie läuft das ab? Unser Leitfaden ist das 365 Buch der Bibelliga. Das ist gegen Spende am Büchertisch oder im Internet (www.bibelliga.de) zu beziehen. In diesem Buch ist für jeden Tag ein fortlaufender Bibelleseplan mit drei Stellen aus dem Alten und Neuen Testament, enthalten, anhand dessen wir uns in einem Jahr durch die komplette Bibel lesen. Das Lesen dauert pro Tag zwischen 15 und 30 Minuten, je nach Lesetempo.

Wer meint, dass ihm das zuviel ist, kann als „Light-Version“ zum Beispiel auch nur die Stelle für das Neue Testament lesen.

Mit dem Gelesenen kann jeder Teilnehmer in seinem Buch machen, was ihm gut und richtig erscheint. Die Bibelstellen aufschreiben (als Kürzel oder ausformuliert), seine Gedanken zum Text notieren, persönliche Erfahrungen aus der intensiven Bibellesezeit festhalten (Tagebuch), oder oder oder… So entsteht über das Jahr ein persönlicher Bibelschatz.

Neben dem 365 Buch brauchen die Teilnehmer noch eine Bibel, die gut verständlich ist und einem „liegt“. Das ist eine persönliche Präferenz, für die einen mag es die vertraute Lutherbibel sein, für andere die Gute Nachricht, Neues Leben, Hoffnung für Alle, Neue evangelistische Übersetzung, Volxbibel oder oder oder…

Einmal im Monat setzen wir uns nach dem Gottesdienst zusammen und tauschen uns über unsere Erfahrungen aus.

Interessenten registrieren sich bitte per Mail an krg@buero-grg.de oder legen einen Zettel in das Fach „Gerwers“ im Gemeindehaus vor der Bibliothek. Ich erstelle einen E-Mail-Verteiler, an den jeder Teilnehmer seine Lieblings-Bibelstellen oder kurze Kommentare für alle Teilnehmer mailen kann.

Kirstin Rappmund-Gerwers

Natürlich sind die Gedanken frei, aber wie wäre es, sonntags nicht in eine einladende, lebendige Gemeinde gehen zu können und gute, auch provokante Predigten zu hören, zu singen und Jesus zu feiern? Oder unter der Woche keinen Hauskreis zu besuchen, keine Musik mit anderen Christen zu machen, keine christliche Bibliothek zu haben, noch nicht einmal die Bibel angstfrei lesen zu können? Kaum vorstellbar. Zur Zeit werden weltweit ca. 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens an Jesus verfolgt und diskriminiert. Open Doors ist eine internationale Organisation, die sich in den Dienst der verfolgten Christen weltweit stellt.

[columns count=“2″ gap=“2em“]Seit der Gründung durch Bruder Andrew vor über 50 Jahren ist die Vision von Open Doors, dass jeder verfolgte Christ mindestens einen Christen an seiner Seite wissen soll, der für ihn betet und einsteht. Mit Projekten werden bedrängte Christen darin unterstützt, trotz Verfolgung ihr Christsein zu leben, ihre Gemeinden zu stärken und auch in einer feindlich gesinnten Umwelt das Evangelium zu verkünden. Open Doors hilft dabei christlichen Kirchen aller Bekenntnisse.

Weltverfolgungsindex

Mit dem jährlich aktualisierten Weltverfolgungsindex benennt die Organisation die 50 Länder mit der stärksten Christenverfolgung und ruft zu Gebet und zur Unterstützung der Christen in diesen Ländern auf. In 2013 waren „die Top Ten“ Nordkorea, Saudi-Arabien, Afghanistan, Irak, Somalia, Malediven, Mali, Iran, Jemen und Eritrea.

Dabei versucht der Weltverfolgungsindex nicht nur die physische Gewalt gegen Christen zu quantifizieren, sondern auch die oft viel wirksamere und übermächtigere Form der Verfolgung durch sozialen Druck einzubeziehen. Laut Open Doors droht den meisten Christen die größte Gefahr von der seit den 1980er Jahren langsam und stetig voranschreitenden Islamisierung, die alle Gesellschaftsbereiche durchdringt. Plötzlich sind Christen Bürger zweiter Klasse in einem Land, in dem sie einst willkommen waren und das ihnen nun mit Feinseligkeit begegnet. Über vom Islam konvertierte Christen sagt Elias, ein Open Doors Mitarbeiter im Mittleren Osten: „Ein ehemaliger Muslim gibt mit dem Islam seine Identität auf. Es ist mehr als nur ein Religionswechsel … . Er benötigt eine neue Identität. Ein ehemaliger Muslim verliert seinen Erbanspruch, er ist ausgestoßen aus dem weitläufigen Familienverbund. Meist verliert er seinen Arbeitsplatz.“ Zugleich warnt er vor Konfrontation: „Das Gebet der Christen bringt Veränderung. Von vielen Seiten wird versucht, Ablehnung zu schüren. Etwa wenn gesagt wird, dass der Islam unsere Zivilisation zerstören will und Christen keine Zukunft mehr haben. Doch wir wissen, dass Gott alle Menschen liebt. Die Bibel spricht von einer neuen, friedvollen Erde, die Jesus schaffen wird. Deshalb: Anstatt Muslime zu fürchten, liebt sie und respektiert sie.“[/columns]

Kirstin Rappmund-Gerwers

Einen ganzen Tag war ich von Basankusu mit einem Bautrupp in einem Einbaumboot den Regenwaldfluss Lopori im Kongo hinaufgefahren. Dann hatte uns ein Händler noch 20 km mit seinem Allradfahrzeug bis nach Munda mitgenommen. Hier reparierten wir eine Woche lang das alte unbewohnte Missionshaus. Zum Abschluss bekamen die schwarzen Handwerkerjungs eine Abschlagszahlung, wuschen sich und gingen ins Nachbardorf, um hübsche Mädchen und verschmitzte Palmweinzapfer zu besuchen.

[columns count=“2″ gap=“2em“]Nach einiger Zeit kam Lontongo ganz verstört zurück gerannt und schrie dabei fortwährend: ,,Hier gibt es ganz, ganz schlimme Menschen.“ Die anderen waren ihm nachgelaufen und wollten ihn beruhigen, aber er wehrte sich fanatisch und biss wie ein Hund. Sechs Mann brauchten wir, um ihn zu überwältigen und zu fesseln. Festgebunden auf einem Stuhl, trugen ihn wir ihn zum Pastor. Beim Verhör stellte sich heraus, dass alle Marihuana geraucht hatten. Pastor Babombagala betete, und wir sangen ein Kirchenlied. Lontongo wurde ruhig, und der Pastor fragte ihn, ob er getauft sei und bereuen würde, dass er als Kind Gottes geraucht habe. ,,Ja, sicher“, war die Antwort. Dann folgte ein Lossprechungsgebet mit Handauflegung, und nachdem wir noch ein Lied gesungen hatten, sagte Pastor Babombagala: ,,Bindet ihn los, und lasst uns jetzt essen. Es wird sonst kalt.“

Auf der Rückreise am nächsten Tag hat mir Lontongo alles im Detail erzählt: „Jemand hat uns gefragt, ob wir mal den Teufel sehen wollten und hat uns allen in die Augen geblickt. Alle andern haben gelacht, aber ich habe den Teufel gesehen. Er sah furchtbar aus und hat zu mir gesagt: ,Lauf in den Dschungel!‘ Aber eine andere Stimme hörte ich sagen: ‚Lauf zu Ezali Mokili!“ (Kosename von Peter Gohl im Kongo. Übersetzt etwa: So ist das Leben, die Red.) Dieser Stimme bin ich gefolgt, und so lebe ich.“

Zuhause angekommen, machte die Geschichte schnell die Runde. Aber eines Abends kamen die finsteren Gedanken und die schlimmen Gestalten wieder zu Lontongo. Er musste wieder gefesselt werden. Ich bin dann jeden Abend mit einem schwarzen Freund zu ihm gegangen, um zu beten. Er wurde dann immer ruhig, aber nicht wirklich heil. Dann habe ich ihn zu einem Arzt gebracht, der aber nichts feststellen konnte. Später haben wir ihn per Flugzeug zu einem amerikanischen Spezialisten geschickt. Als er aber nach zwei Wochen zurückkam, schien er fast tot – zum Skelett abgemagert. Um sich beißend und schlagend, erkannte er sogar mich nicht mehr. Ich war verzweifelt. Soviel hatte ich unternommen, soviel gebetet.

Dann kam Pépé und sagte: ,,Die Alten haben beschlossen, dass Lontogos Leiden medizinisch nicht geheilt werden kann, sondern nur spirituell. Komm, fahr uns mit deinem Auto nach Lilangi zur Zauberin.“ – „Ich bin evangelischer Missionar, ich kann das nicht, ich darf das nicht, und ich will das auch nicht“, sagte ich. Wir verhandelten lange, aber ich blieb evangelisch.

Blutrache ist da im Dschungel normal, und so beschlossen die Ältesten, Lontongo zu mir zu tragen. Wenn er denn bei mir starb, hatten sie einen Schuldigen. Bestimmt 200 Menschen brachten Lontongo. Pastor Benji Lofinda stoppte den Zug vor seinem Haus. Nach hitziger Debatte über den unbelehrbaren Weißen, hörte ich auf einmal Pastor Benji mit fester Stimme sagen: ,,Den Jungen bringt ihr nicht zu dem Weißen. Er kommt zu mir ins Haus. Und ihr geht jetzt alle nach Hause. Ihr werdet sehen, was mein Gott kann. Los, haut ab!“

Lontongo sah aus, als ob er gleich sterben würde, aber er wollte immer noch beißen wie ein Hund. Wir brachten ihn und seine Mutter in Benjis Pastorenhütte. Ich hatte absolut allen Glauben verloren. Aber Benji rief die Ältesten, und sie beteten, dass Lontongo ruhig werden solle. Und er wurde tatsächlich still. Am nächsten Tag beteten sie, dass er wieder essen und trinken solle. Lontongo aß und trank. Am dritten Tag waren schon so viele Menschen da, dass wir in die Kirche ausweichen mussten. Da beteten sie, dass Lontongo wieder sprechen solle. Auf einmal grinste er und sagte: ,,Mbote na bino!“ (Hallo ihr).

Ein halbes Jahr blieb Lontongo mit seiner Mutter beim Pastor, der bei allen passenden und unpassenden Gelegenheiten für ihn betete. Dann war er wieder so weit, dass er arbeiten konnte. Benji verbot ihm aber, in seinem Heimatdorf zu leben, weil da die bösen Erdgeister wirkten. So bauten wir eine Hütte zwischen dem Pastorat und unserm Haus. Da ist er aus Angst einige Jahre geblieben, wurde aber wieder der zuverlässige Vorarbeiter unserer Bautruppe.

Als meine Zeit in Kongo-Zaïre zu Ende ging, wollte sich Lontongo ein eigenes kleines Haus bauen – in seinem Dorf. „Ich habe keine Angst mehr! Ich habe so viel mit Jesus erlebt. Der ist stärker als alle Geister. Ich bin ganz sicher, dass er mich auch in meinem Dorf bewahren wird!“ – Da konnte ich nur noch sagen: ,,Gott segne dich!“

Jesus sprach ein Machtwort zu dem bösen Geist, der den Jungen in seiner Gewalt hatte, und der Junge war von da an gesund. Die Jünger fragten Jesus: „Warum konnten wir den bösen Geist nicht austreiben?“ – „Weil ihr Gott nicht genug vertraut“, sagte Jesus. (Mt 17,18)

Wir Europäer leisten uns heute Psychotherapeuten…

Peter Gohl [/columns]

Richard hatte Malaria. Und das ist schlimm – für einen selbst und für alle im Umfeld. Man hat enorm hohes Fieber und fühlt sich so kotzelend, dass man am liebsten dauernd sterben möchte. Man kann nicht mehr klar denken. Alle Gelenke tun weh. Und man verliert seinen Glauben und fühlt sich absolut untröstbar. Bei mir selbst war das früher auch noch immer mit ganz furchtbarem Heimweh verbunden. Richard hat mir folgenden Brief zu seiner persönlichen Situation geschrieben:

[columns count=“2″ gap=“2em“]„Ich kann zwar wieder auf zwei Beinen stehen, fühle mich aber immer noch ganz elendig, auch, weil man bei einem meiner liebsten Enkeltöchterchen Lepra festgestellt hat.

Es fing mit einem hellen Fleck am Bein an. Jetzt nimmt das Arme Pillen, wovon ihr schwindelig wird. Aber das ist noch nicht alles. Nein, jetzt ist auch noch meine Frau Nanella krank geworden und liegt da mit furchtbaren Schmerzen im Bauch und am Ischias, oder so. Manchmal fällt ja alle Kümmernis auf einmal über einen her.

Eines Abends kamen Gemeindefrauen mit Geschenken, um mit Nanella für Heilung und Trost zu beten. Als sie zu Ende gesungen und gebetet hatten, habe ich den frommen Müttern die ganze Ungerechtigkeit der Welt und alle Zweifel an Gott und meinen ganzen Kummer entgegen gehalten. Ich habe auch von der Lepra bei uns gesprochen, davon, dass die anderen Kinder wohl auch angesteckt werden würden. ‚Schön, dass ihr gebetet habt, aber meine Gebete gelten in Gottes Ohr gar nichts mehr. Er interessiert sich überhaupt nicht für meine Probleme!‘ Da hat eine der Omas gesagt: ‚Richard, mein Junge, du bist ganz dumm, wenn du meinst, dass Gott jemals macht, was du willst und was du gut findest. Nur Gott allein weiß, was wirklich gut ist. Wer nur glaubt, wenn es ihm gut geht und alles nach Wunsch verläuft, ist wie jemand, der Wasser vom Brunnen in einem Korb nach Hause tragen will!

Junge, du brauchst einen Eimer für deinen Glauben und keinen Korb. Der Eimer heißt: Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird‘s wohl machen. Psalm 37. Hast du nicht gesehen, wie Gott dich und uns alle bis hierher getragen und ertragen hat und uns geholfen hat? Gib ihm jetzt auch den Rest. Er wird‘s wohl machen!‘ Dann hat sie Nanella und ihre Pillen gesegnet, ist gegangen, und ich habe meinen Frieden im Herzen wieder gefunden.“

Bananen kann man im Korb tragen. Die sind fest. Aber Wasser und Glauben brauchen einen Eimer – einen, der ganz dicht ist. So hoffe ich, dass unser aller Glaube im Eimer ist.

Peter Gohl[/columns]