Gebet 24/7: „Im Gemeindehaus brennt noch Licht“

Januar 2016, die erste Woche im neuen Jahr. Viele sind noch im ruhigen „Jahresanfangsmodus“. Noch sind Ferien, allmählich verabschiedet man sich von den Festtagen und beginnt den Start ins neue Jahr.

Auch in und um die Kirche in Kelzenberg ist es noch ruhig – auf den ersten Blick. Irgendetwas ist da los. Und das anscheinend rund um die Uhr. Immer wieder, tagsüber und auch mitten in der Nacht, kommen Autos an und fahren wieder weg. Nachbarn machen sich Sorgen: „Im Gemeindehaus brennt noch Licht.“

Ja, es scheint relativ ruhig zu sein in der ersten Woche 2016, aber es ist gewaltig was los:

Im Gemeindehaus Kelzenberg wird rund um die Uhr gebetet! Damit wird hier das neue Jahr eröffnet: für eine Woche, von Sonntag bis Sonntag, 24/7, ist unser Gemeindehaus ein Gebetszentrum. 168 Stunden am Stück sitzen immer Menschen hier und haben sich eine oder mehrere Stunden Zeit genommen, um zu beten. Dazu ist der große Saal umgestaltet worden, um an vielen „Stationen“ Beten in seiner ganzen Vielfalt und Reichhaltigkeit zu ermöglichen:

Da steht ein Globus, zusammen mit Infos über die Situation von Christen in verschiedensten Ländern. Dort liegen Noten, Liedtexte und Instrumente fürs singende Beten. Hier hängt eine Wäscheleine, die am Kreuz befestigt ist; Bitten, Anliegen, Klagen etc. kann ich da dranheften. Große Papierbahnen laden ein, Erlebnisse und Gedanken aus dem Beten heraus offen auszuschreiben. Wer will, kann an einem langsam entstehenden Bild mitarbeiten. Aufgeschlagene Psalmen der Bibel und Schreibmaterial regen an, einen eigenen Psalm zu formulieren; ich kann einfach Stille als Gottes-Begegnung erleben, Gebetstagebuch schreiben….

Manche entdecken dadurch erst, wie groß die Palette des Betens im Reden mit und Hören auf Gott sein kann. Phantasie beim Beten wird deutlich und wird geweckt. Vorbereitet haben diese Woche eine Kleingruppe aus dem JC und ein Gebetskreis. Natürlich stand vorher die bange Frage im Raum: „Wird sich der große Stundenplan an der Pinnwand im Gemeindehaus überhaupt annähernd füllen?“ Doch als es dann losging, war keine einzige der 168 Stunden frei geblieben. Rund um die Uhr schien Licht.

Oberflächlich betrachtet ein „Projekt“ unserer Gemeinde, eigentlich aber mehr: eine Lebensäußerung, eine Dienstwoche, eine Perspektiv-woche, eine Schulung, ein Erlebnis, eine Beziehungsintensivwoche.

Ein toller und dynamischer Start in das neue „Jahr des Herrn 2016“.

Bodo Beuscher