Christliche Musik
Was erwarte ich eigentlich von Musik? Was gibt sie mir für mein Leben? Vier glasklare Meinungen von Gemeindemitgliedern, für die Musik ein elementarer Baustein in ihrem Da-sein ist, haben wir hier zusammengetragen.
Bodo Beuscher „Ich erwarte viel von Musik – ob mit oder ohne Text. Ich erwarte, dass sie Gefühle und Gedanken (!) transportiert, in denen ich mich wieder finde, die mir etwas Neues sagen oder etwas entgegensetzen. Um Gott gegenüber etwas auszudrücken, ist Musik von Christen für mich die (!) unschlagbare Möglichkeit. Vor allem mit andern zusammen. Hier ist mir wichtig, dass ehrliche Christuserfahrung zum Ausdruck kommt. Bei der Musik kann ich das nur erspüren, bei den Texten erlaube ich mir schon ein fachliches Urteil. Kitsch und Oberflächlichkeit, die in „normaler“ Musik schon mal okay sind, stoßen mich hier ab. Egal, ob Bach oder Albert Frey – gut muss sie sein. Egal ob Profi oder Amateurmusiker – von Herzen muss es kommen.“
Angelika Wiese „Christliche Musik gehört zu meinem Leben wie die Luft zum Atmen. Am Sonntag singe ich gerne mit anderen Christen im Gottesdienst. Ich fühle mich mit ihnen verbunden, aber nicht nur mit ihnen, sondern auch mit den Liedtextern. Wir alle stehen gemeinsam vor unserem Gott, ihn wollen wir ehren und anbeten. Viele Texte regen mich an, die vielfältigen Facetten des Glaubens wahrzunehmen und im Alltag zu erleben. Viele Liedtexte haben Jahrhunderte überdauert und an Aktualität nicht verloren. In der Woche höre ich christliche CDs, mal laute, mal leise besinnliche. Ich bin sicher, Jesus begegnet mir in diesen Liedern, er will mich beschenken und überraschen mit neuen Ideen, in allen Lebenslagen ist er da. Die Lieder tun meiner Seele gut.“
Katharina Hein „Herr du bist die Freude, wo Lachen erstickt,… sei froher Gedanke, sei tröstender Blick, sei Stimme und singe in mir.“ (Gregor Linßen). Diese Zeilen eines Liedes, das wir im Chor gesungen haben, sagen genau das aus, was Musik für mich in meiner Beziehung zu Jesus bedeutet. Ich bin ein Mensch, der eher über Bilder lernt und versteht, der von reinen Worten nicht alleine angesprochen wird. Musik und Lieder drücken für mich viel besser Gefühle aus und finden den Weg aus meinem Kopf (da wo Worte oft hängen bleiben) in mein Herz. Da ich aber nicht die Begabung habe, meine eigenen Gefühle in Musik zu verwandeln, bediene ich mich gerne an den Werken anderer – egal ob klassisch (z.B. liebe ich den Elias von Mendelssohn) oder modern in Anbetungsliedern oder „frommer“ Popmusik. Ich kann aus diesen Liedern von Gott lernen, von meinem Glauben erzählen (und deswegen fehlt mir der Chor in der Gemeinde so sehr) und, was für mich besonders wertvoll ist, mit ihnen beten. Und das tue ich oft im Auto – u.a. auf dem Weg zur Arbeit – und meistens schenkt er mir genau die Stücke, die genau das sagen, was ich fühle. Er weiß halt, wie es in mir aussieht.“
Gabi Beuscher „Was der Dosenöffner für die Sardine, das ist Musik für mich. Es gibt nicht viele Herzöffner, die mich so „knacken“ können. Beim morgendlichen Laufen höre ich alles von Bach bis Ravel rauf und runter, beim Autofahren am liebsten dröhnend laut Anbetungsmusik, aber nur richtig gute! Bei gelegentlichen Kochorgien gern auch Jazz und Pop. Musik dreht mein Inneres nach außen: Schmerz, Sehnsucht, Freude und Überschwang kommen an die Oberfläche. Oft singe ich mit oder laufe im Takt oder erwische mich beim Mitdirigieren in der Luft oder auch beim Heulen. Ich glaube, Gott hat Musik erfunden, um mir unter die Haut zu gehen. Beim Hören pirscht er sich an mich heran und plötzlich merke ich: Er ist da. Ganz nah und ganz intensiv. Er ist ohne Konkurrenz, mein Vater, mein Retter, mein Lebensglück.“
Kevin Bull „Für mich ist Musik eines der tollsten Geschenke Gottes an uns Menschen. Sie hat die Macht, Herzen aufzuschließen und Stimmungen zu beeinflussen, und nur die wenigsten können sich ihr verwehren. In der Gemeinde ist Musik oft der Schlüssel zu meinem Herzen: Anbetungsmusik richtet mich auf das Wesentliche in meinem Leben aus: auf Gott. Instrumentalmusik macht mich nachdenklich, lässt mich zu mir kommen und ebnet den Boden für gute Gedanken. Auch auf Feiern höre ich gern Musik, wippe dazu oder tanze mit wenig Befangenheit. Als Mitarbeiter im Musikdienst ist es aber nicht immer „Lust“, die mit dem Musikmachen verbunden ist. Oft ist das Musizieren am Klavier oder an der Gitarre in erster Linie eine Begabung, die ich für Jesus und für die Gemeinde einsetze, aus Dienstbereitschaft, rein kognitiv motiviert. Es ist verbunden mit Selbstüberwindung, Aufgeregtsein und mindestens einer unruhigen Nacht. Im Gottesdienst merke ich dann zum Glück oft, während ich spiele, wie die Last einer Lust weicht. Ich erkenne, wem ich mit der Musik eine Freude mache, auch wenn es nicht immer optimal läuft: meinem Herrn. Und seine Freude springt dann auch auf mich über, nicht in Form von Stolz, sondern in Form von Dankbarkeit und Zufriedenheit.“
Judith Hambsch „Eigentlich stehe ich nicht besonders gerne vor vielen Leuten, aber wenn ich für Gott singe, dann weiß ich einfach, dass er mir Ruhe gibt, und dann kann ich das auch richtig genießen und den Leuten im GoDi oder im JC eine schöne Anbetungszeit schenken und mir selbst auch!“
Deborah Kuhl „Ich spiele in der JC-Band mit, mache die Musik dort hauptsächlich für Gott und um auf diese Art seine Botschaft weiter zu geben. Außerdem möchte ich den anderen ermöglichen, eine Anbetungszeit zu bekommen.“
Katharina Beuscher „Trotz aller Aufregung, Anspannung und manchem Vorbereitungsstress mache ich gerne Musik in der Kirche, weil ich total gerne singe und es mich froh macht, mit anderen zusammen Musik zu machen – die Jesus-Feier mitzugestalten – ihm und seinen Leuten ‘ne Freude zu machen. Denn dass Gott Spaß an Musik und Gesang hat, wird in der Bibel ja ziemlich deutlich.“
Julian Beuscher „Es macht mir Spaß, durch das Musikmachen selber Melodien zu erstellen, Rhythmen auszuprobieren – einfach kreativ zu arbeiten und dann nachher zu sehen, dass es den Leuten gefällt oder sie sogar bewegt!“
Theresa Schulte „Musik ist für mich ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und eine große Bereicherung, denn sie kann ergreifen, inspirieren und manchmal mehr ausdrücken als Worte. Daher spiegelt sie für mich auch einen ganz wunderbaren Teil der Schöpfung wieder. Selbst Musik zu machen, macht mir sehr viel Spaß, und ich freue mich, wenn ich in Kelzenberg durch die Musik am Klavier und im Orchester zur Anbetung im Gottesdienst beitragen kann.“
Tabea Niklas „Eigentlich spiele ich nur Klavier, wenn ich allein bin. Ich mach das dann für mich, weil es mir Spaß macht, Freude bereitet, mich ruhig macht und mich für diese Momente alles andere vergessen lässt. Vor der Gemeinde zu spielen, kostet mich jedes Mal echte Überwindungskraft, ich bin dann sehr nervös und hab vorher meistens nichts essen können. Aber das mache ich dann nicht für mich. Ich spiele dann mit Gott zusammen, für ihn und für alle Leute, die zuhören oder mitsingen. Und am Ende merke ich immer, dass es doch auch für mich war, weil es mir Spaß gemacht, Freude bereitet und Ruhe geschenkt hat.“
Torben Niklas „Ich habe Freude an Musik, und es macht mir Spaß, mit der Musik Gott in den Mittelpunkt zu stellen. Ich habe schon ein paar Mal erlebt, dass ich schlecht gelaunt gekommen bin und dann durch die Musik wieder mit guter Laune nach Hause ging.“