Sonntags auf die Insel

„Kindergottesdienst“ in Kelzenberg – das sind die Schatzinsel für die Kleinen und der Leuchtturm für die Schulkinder. Aber was genau ist eigentlich der „Leuchtturm“?

Samstagvormittag: Aufbau: Bänke schieben, Kissen platzieren, Spiele rausstellen, Beamer aufbauen, Mikros verkabeln, Musikinstrumente bereitstellen. 

Sonntag 9.30 Uhr: Kleingruppenräume vorbereiten, letzte Absprachen, Power Point Präsentation checken, Musiker einweisen, Mini-Soundcheck, beten. Los geht’s!

9.45 Uhr: Türe auf, Musik läuft, Zeit zum Ankommen: Kinder kommen rein, manche verhalten, zurückhaltend guckend, einige laut und gesprächig, andere schüchtern; wie sie halt sind, Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Schön, dass sie da sind, so wie sie sind. Namensschilder werden gesucht, angeklammert oder neu geschrieben, dann wird gespielt, gekickert, gequatscht, gealbert, gewartet.

10.05 Uhr: Der Countdown startet, Zeit zu singen, Jesus zu sagen, dass wir ihn toll finden, im stehen, im sitzen, mal auf Deutsch, mal auf Englisch, mal mit Bewegungen, mal ohne, keiner muss, jeder kann; mal mit Klavier, mal mit Gitarre, fast immer mit Cachon, zum Glück nicht mehr von CD, sondern live. Und dann geht es in der thematischen Reihe weiter „Jesus walks with us – Mit Jesus unterwegs“ oder „Daniel“ oder „Paulus – Gott will, dass alle Menschen Jesus kennen lernen“. Persönliches wird berichtet, Geschichten vorgelesen, erzählt oder vorgespielt, Filmszenen geguckt oder Bilder gebeamt.

Zeit mit allen – vier Mitarbeiter, um die 30 Kinder. Der Versuch, allen, von 6 bis 12 Jahren, oft, selten oder heute zum ersten Mal da, zu zeigen: Jesus kennt dich, er liebt dich sogar und will mit dir im Alltag unterwegs sein. Ob das gelingt? Schwer zu sagen, aber die Aufmerksamkeit ist hoch, der Gesang laut und ein Großteil kommt nächste Woche wieder. Danach Aktion: basteln, rätseln, spielen, kickern, reden und hören. Alle zwei Wochen geht es in Kleingruppen, drei Stück. Hauskreise für die Kleinen: Wie war die Woche? Was steht an? Was nervt in der Schule? Was zu Hause? Süßigkeiten futtern, Wasser verschütten, quatschen, albern sein, zurück zum Thema: Geschichte selber in der eignen Bibel nachlesen oder vorgelesen bekommen. Was hat das mit uns zu tun? Was verstehe ich nicht? Wie geht das? Ich? Die Großen lesen, reden, denken nach, fragen, schreiben, erzählen. Die Kleinen hören, malen, basteln, erzählen, spielen, tanzen.

11.15 Uhr: Abschließendes Gebet in der Kleingruppe, mal einer, mal mehrere, sich verabschieden. Bis nächste Woche.Gläser wegräumen, Technik abbauen, Kissen und Spiele zurückstellen. Licht aus. 

Leuchtturm heißt für mich, auf den großen Gottesdienst zu verzichten und mehr zu gewinnen: Eine riesige Freude mitzuerleben, wie Jesu Freundeskreis wächst und neue, fragende, junge, ehrliche Gesichter bekommt.    

Verena Ramrath