Zugegeben, an Jimi Hendrix oder Eric Clapton reichen sie in ihrer Virtuosität wahrscheinlich nicht ganz heran, dafür spielen sie aber in Kelzenberg im Gottesdienst und erfreuen die Gemeinde mit ihren Darbietungen. Gemeint sind hier die Gitarristen. Drei von ihnen haben wir gefragt, wie sie zur Gitarre gekommen sind.

Wilfried Reumann „Gitarre Spielen und Musik machen, für mich die schönste Art, mich ins Gemeindeleben einzubringen und meine Freude am Glauben mit anderen zu teilen. Dabei hat die Gitarre bei mir lange Jahre geruht, nur zu Weihnachten oder besonderen Anlässen habe ich die Familie begleitet. Die Gründung der Gottesdienstband hat mich dazu gebracht, die Fähigkeit wieder aufleben zu lassen, ich hätte nicht gedacht, mir noch mal im Leben eine E-Gitarre zu kaufen. Angefangen zu Spielen habe ich mit 14, weitestgehend im Selbststudium, vorher einige Jahre Sopran- und Altflöte gelernt. In der Jugend habe ich dann in Bands gerockt und den Jugendchor mit der Gitarre begleitet. Neben der Godie-Band spiele ich nun häufiger in wechselnden Formationen, mal mit Bass und/oder Klavier oder nur 2 Gitarren, es macht Freude sich immer wieder auf Neues einzulassen. Geübt wird meist ein bis zwei mal für einen Gottesdienst, je nachdem ob auch Instrumentale Stücke benötigt werden. Nur das Üben zuhause kommt oft zu kurz, hier wünsche ich mir mehr Energie, Neues zu lernen und auszuprobieren.“

Günter Rattay „Seit gut 40 Jahren begleiten mich die Gitarre und meine Singstimme. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich sehr ungern auf dem großen schweren Akkordeon meines Vaters gespielt habe, dafür aber auf der kleineren handlichen Gitarre meiner Mutter umso lieber. Meine Eltern förderten von klein auf meine musikalische Neigung durch eine langjährige Ausbildung in der Musikschule. Als ich später mein technisches Interesse mit meiner Musikleidenschaft beruflich verbinden wollte, nahm ich weiter Unterricht bei einem Professor am Robert-Schumann Institut. In Anbetracht der beruflichen Möglichkeiten traf ich später die Entscheidung, meinen Lebensunterhalt als Diplom-Ingenieur zu bestreiten und die Musik hinten an zu stellen. Umso mehr freut es mich, dass es Gott durch sein aufmerksames „Bodenpersonal“ gelungen ist, meine Musikleidenschaft wieder „hinter dem Ofen“ hervorzulocken, um sie im Gottesdienst zu seinem Lob einzusetzen. Meine damaligen Fertigkeiten erreiche ich längst nicht mehr. Da ich aber in Gottesdiensten oftmals selbst persönlich von Gott durch Musik angesprochen, ermutigt, getröstet und berührt werde, schließe ich daraus, dass es anderen Menschen auch so gehen könnte. Gottes Auftrag und die Wirkung von Musik motivieren mich immer wieder neu, die Lieder des Gottesdienstes, den ich mitgestalte, betend vorzubereiten und mit sehr viel Freude zu begleiten – in der Hoffnung, dass ein Mensch durch die Lieder und die Musik erfreut, getröstet und ermutigt wird.“

Olaf Herrmann „Als Kind hatte ich eine Zeit lang Blockflötenunterricht. Ich glaube ich war ganz froh als es vorbei war. Ich habe mich dann erst mit 16 wieder für Musik interessiert und bin über die Gitarre zum Bass gekommen. Darauf folgten dann mehrere Jahre in einer Schüler-, dann Hobbyband. Danach gab es eine lange Pause. Erst als Christ habe ich das Musizieren wieder neu entdeckt. Ich erlebe es heute in einer ganz anderen,  wunderschönen  Art und Weise, denn es ist etwas völlig anderes, ob du etwas vorträgst oder ein Teil von 5, 50, 100 oder 200 Leuten bist, die Gott loben. Eine Megaband sozusagen. Das macht mir sehr viel Freude, und ich sehe das Spielen in der Band als großes Geschenk an. Das Flötenspiel habe ich seit einiger Zeit auch wieder neu entdeckt. Und das liegt vor allem an einer Band aus England mit dem Namen „Iona“, die mich jetzt seit gut 20 Jahren in meinem Christenleben begleitet. Hier habe ich das erste Mal eine „Low Whistle“ gehört und auf einem Live Konzert auch gesehen. Zum „mal ausprobieren“ war so eine Whistle aber viel zu teuer. Irgendwann hab ich dann eine grobe Bauanleitung im Internet gefunden. Das Ergebnis kennt ihr ja.“