Ostern ohne Osterhasen und Ostereier
Ostern sind wir mit der ganzen Gemeinde und unseren Waisenkindern zum Militärcamp Bokala gegangen, um zusammen mit den Waisenkindern im Camp den Ostergottesdienst zu feiern. Die Frauen der Gemeinde hatten Essen vorbereitet, denn, wer Hunger hat, kann keine Osterfreude kriegen. Über Lukas 24,6 habe ich gepredigt und erzählt, dass die Leute damals traurig und ratlos um das leere Grab herumstanden. Bis der Engel sagte: ‚Er ist nicht hier, er ist auferstanden.‘
[columns count=“2″ gap=“2em“]Manche wollten nicht glauben, dass Jesus auferstanden ist. Wenn aber Kinder oder Soldaten oder andere Erwachsene sagen: ‚Wir wollen das glauben und ab jetzt fest mit Jesus rechnen, dann werden die erleben, dass er lebt!‘
Den Waisen im Camp geht es schlecht. Bradime ist 11. Ihr Papa fiel im Krieg gegen die Eyele-Rebellen, und ihre Mama starb kurz danach. Irgendwie ist das Kind bis jetzt am Leben geblieben, hat aber nichts mehr zum Anziehen. Mit den Eltern ging sie früher gerne zum Gottesdienst, jetzt geht das nicht mehr, denn sie hat nur noch Fetzen am Leib. Ihr und einigen anderen konnten wir helfen. Aber da fingen alle Waisenkinder an zu jammern. Wir konnten die meisten aber leider nur vertrösten.
Wir hatten die Genehmigung bekommen, den Gottesdienst im Schatten am Rande des Paradeplatzes zu feiern, und fast alle Soldaten mit Frauen und Kindern kamen dazu und freuten sich mit uns. Selbst der Oberst hat sich nachher bedankt, und gesagt, dass wir doch wiederkommen sollen, um den armen Waisenkindern im Camp wieder mal eine Freude zu machen.
Fotografieren war uns aber strengstens verboten, und wir mussten leider gehorchen.
Viele Geschichten haben wir gehört, und Joel, ein kleiner Junge, sagte uns: ‚Meine Eltern haben mir Osten und Weihnachten immer mit Geschenken viel Freude gemacht. Seit sie tot sind, gibt es keinen Menschen auf der Welt, der mich haben will oder mir eine Freude macht. Ich weine immer noch um meine Eltern, aber wenn die großen Feste kommen, werde ich so traurig, dass ich am liebsten sterben möchte. Heute habe ich zum ersten Mal wieder was geschenkt bekommen. Könnt ihr nicht öfter oder wenigsten Weihnachten und auch Ostern wiederkommen?‘
Wir haben in diesem Militärcamp die ganz große Auferstehungsfreude bekommen.
An den Auferstandenen muss man ja auch nicht mühsam glauben, man kann doch erleben, dass er wirklich bei uns ist und nicht in einem Grab liegt.
Den Segen und die Kraft und Freude des Auferstandenen wünscht euch allen,
Pastor Jérémie Nkole Ekomba.[/columns]