Was ist das eigentlich, Pfingsten?

73 Prozent der Deutschen, las ich zu meinem Erstaunen, haben keine Ahnung, was das eigentlich ist. 

Pfingsten kommt von dem griechischen Wort „Pentakoste“ und bedeutet 50 Tage nach Ostern. Das hilft nicht wirklich weiter. Auch die erfreuliche Tatsache, dass dieser Feiertag einer von dreien ist, der uns einen zusätzlichen freien Tag beschert, ist keine Erklärung.

Was ist das eigentlich? Pfingsten?

Jetzt, wo ich am PC sitze, um Ihnen zu erklären, was Pfingsten ist, merke ich: Da muss ich echt überlegen. Fange ich mal so an: Pfingsten ist der Geburtstag der Gemeinde.

Nach Ostern saßen die Jünger ohne Peilung zusammen in Jerusalem, während dort Menschenmassen in den Straßen unterwegs waren, weil ein großes jüdisches Fest gefeiert wurde. Jesus war nicht mehr da. Sie hatten keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Naheliegend wäre gewesen, dass diese ganze, schon sehr merkwürdige Jesus-Bewegung ohne Aufhebens in der Versenkung verschwunden wäre. Kein Mensch hätte jemals mehr den Namen Jesus erwähnt. Schon gar nicht 2000 Jahre später.

Aber an diesem Tag geschah wieder so etwas Ungeheuerliches, Merkwürdiges, Unerklärliches. Die eingeschüchterten, ratlosen Jünger verlassen ihr Haus, in dem sie so viele Tage herumgesessen hatten und schaffen in dieser von Festtagsgästen rammelvollen Stadt einen unglaublichen Eklat. Sie machen eine Kundgebung. Mitten in der Stadt! Und alles bleibt wie angewurzelt stehen und hört zu. Mit offenem Mund und staunend und fassungslos.

Das allein macht schon stutzig. Wie schaffen es diese ungebildeten, hergelaufenen Männer und Frauen, die keine Ahnung von Rhetorik haben, die niemals einen Sprecherlehrgang gemacht haben, solche Aufmerksamkeit zu erregen? Woher kommt plötzlich so viel Mut und Rückgrat? Sehr merkwürdig.

Die Bibel nennt den Verursacher von dieser Power, dieser Veränderung, den „Heiligen Geist.“

Bevor Sie jetzt kopfschüttelnd das Heft weglegen, weil Ihnen das immer schon absolut abgefahren vorkam: Für mich ist der „Heilige Geist“ nichts anderes als Gott selbst. Und zwar der Gott, der bei mir ist. Jesus Christus nicht abwesend, sondern überall gleichzeitig an allen Orten dieser Erde. Erfahrbar, spürbar, nah.

Das geht nicht, sagen Sie? Das kann keiner? Gott wäre nicht Gott, wenn er das nicht könnte. Überall, wo man ihn will, ist er Gesprächspartner, Begleiter, Gegenüber. Oder, wie es in einem tollen Lied heißt: Freudeschenker, Heimatgeber, Glücklichmacher und Schuldvergeber, Friedensbringer und Worteinhalter, Liebesspender. Damals hatte das eine Megawirkung. So stark, dass es Gemeinde heute noch gibt. An allen Orten in dieser Welt.

2000 Jahre später reden immer noch Leute von diesem Jesus Christus und davon, was er in ihrem Leben anstellt.

Schwer zu glauben für viele, aber für manche immer noch der Knaller des Lebens. Ich gehör dazu. Ihnen frohe und powervolle Pfingsten!

Gabi Beuscher