Elielo na Banyama – Der Urwald ist die Krippe

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Lieber Ezali Mokili (gemeint ist Peter Gohl, d. Red), ich wünsche dir und deiner ganzen Sippe Frohe Weihnachten und viel Segen im neuen Jahr, und ich schreibe dir mal meine Weihnachtspredigt. Lukas 2,7: Maria gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Elielo na Banyama, Krippe, ist da, wo Tiere Nahrung finden. Hier bei uns ist der Urwald die Krippe. Da finden Antilopen und Affen, aber auch Schlangen und der Leopard seine Mahlzeit. Bäume und Gestrüpp ernähren die einen und verstecken die anderen, so dass alle irgendwie satt werden können. Ein anderer Elielo na Banyama ist das Wasser in den großen und kleinen Flüssen. Das ist der Lebensraum von vielen Fischen und allerlei großen und kleinen Tieren. Im Wasser finden selbst lange Krokodile ihre Nahrung. Fressen und gefressen werden, heißt es also an der Krippe. Man kann da Beute machen, man kann da aber auch zur Beute werden.

Wenn Jesus wirklich freiwillig dahin gegangen ist, war das ein großes Risiko für ihn, aber auch eine Erniedrigung. Denn wer im Wald lebt, lebt in Gefahr und ebenso in Verachtung, weil man da fast nackt lebt und auch immer schmutzig und stinkig ist. Wer dagegen im Büro oder einer Kanzlei arbeitet, hat schöne Kleidung und wird geschätzt. Aber in einer Kanzlei wurde Jesus verachtet und verurteilt.

Krippe ist also da, wo wir Nahrung bekommen, ist aber auch ein Ort des Kampfes. Jesus hat auch in seinem Leben geheilt und geholfen, und er wurde zum Opfer. Elielo na Banyama ist aber auch der Platz der Versöhnung. Denn wer sich wirklich erniedrigt bis zur Krippe und zu Jesus kommt, der hat anderen ja längst vergeben. Wer wirklich bis ganz, ganz nach unten kommt, findet dort keine Gegner mehr. Und nur da, beim Elielo na Banyama, können wir Jesus wirklich finden. So wollen wir hier in unserm Dorf Mondjondjo jeden Tag neu zur Krippe, wollen Probleme und Erniedrigung annehmen – wie Jesus, um wirklich bei ihm sein zu können am Elielo na Banyama.

Ich, Pastor Nkoso ea Lokilo

Foto: Fotolia