Ich wollte mir etwas Gutes tun,
So fuhr ich ins Kloster, um auszuruhn.
Ich wollt auch was lernen, wirklich wahr,
Ein Seminar für den Körper wär wunderbar.

Im Kloster war ich schnell angekommen,
Dachte mein Kopf hätte das auch wahrgenommen.
Aber der lief noch, wollte funktionieren,
Wollte den Körper, nicht den ganzen Mensch trainieren.

Ich entdeckte Eigenfarben, langsames Gehen,
Bewusstes Wahrnehmen, präsentes Stehen.
Lernte vielschichtige Menschen und Rituale kennen
Und war innerlich immer noch am „Rennen“.

Es verging Stund um Stund und mancher Tag,
Ich lernte viel und dennoch blieb eine Frag:
Wird Jesus hier im Kloster mit mir reden?
Greift er in mein Netz aus Überzeugungsfäden?

Und dann eines Morgens auf dem Weg um den Teich,
Begegnet mir eine Schnecke nackt und schleimreich.
Ich hüpfe drüber, fühl mich von ihr gestört
Diese Nacktschnecken, überall, unerhört.

Und immer noch warte ich auf seine Stimme,
Bin schnell unterwegs, funktioniere wie immer.
Hab kaum Zeit auf ihn zu lauschen, zu hören,
Da beginnt er mich morgens erneut zu stören.

Wach auf, sagt er, schau mal ganz genau hin.
Das hab ich eigentlich für dich im Sinn.
Die Nacktschnecke gestern, hat dich gestört.
Hast du mich da noch nicht gehört?

Dann wird heut auf der Strecke um das Gewässer,
Mein Reden mit dir deutlicher und besser.
Ich sorg für ne Schnecke am gleichen Ort,
Ne richtig schöne, nimm mich beim Wort.

Und da sitzt sie am gleichen Flecke,
Keine hässliche, nackte Schnecke.
Im Gegenteil, sie ist wunderschön,
Mit dem großen Haus schön anzusehen.

Plötzlich spür ich tief in mir,
Jetzt gerade: Gott ist hier.
Er redet mit mir, weckt mich auf,
Sorgt für mich in meinem Lebenslauf.

Diese Schnecken so wird mir klar,
Sind Gottes Reden, wunderbar.
Ich darf Langsamkeit entdecken,
Er macht mir Mut, will mich wecken.

Ich muss nicht immer funktionieren,
Mich in Verantwortungsgefühlen verlieren.
Darf auf mich achten, mich lieben, mich sehen,
Langsamer an Jesu Hand durch das Leben gehen.

Maren Menk